Silber lädt zum Strahlen ein, da es als "Mondmetall" eine ausgeprägte optische Reflexionsfähigkeit besitzt. Der Halbmond war für die Alchimisten das Symbol für Silber. Luna, die Mondgöttin repräsentierte das weibliche Prinzip und stand für Klarheit und Reinheit - im Gegensatz zum männlichen, sonnenhaften Gold von Silberschmieden in der Schmuckkunst sehr geschätzt. Das strahlend weiße Metall gehört mit Gold und Platin wegen seiner besonderen Materialeigenschaften zu den wichtigsten Edelmetallen zur Herstellung von Schmuck. Silber wird seit etwa dem fünften Jahrtausend vor Christus von den Menschen verarbeitet. Von der Bronzezeit über die Antike, dem Mittelalter, bis hin zu den Silberschätzen der Neuen Welt - Silber spielte bei den Assyrern, den Goten, den Griechen, den Römern, den Ägyptern und den Germanen eine große Rolle.

Silber hat neben der Verwendung als Schmuckmetall auch im Haushalt und in der sakralen Kunst große Bedeutung gewonnen, beispielsweise in Form von Servierplatten, Bestecken, Kannen, Tellern, Kerzenhaltern, Schalen und Pokalen, Altar-Leuchtern, Kelchen und Taufgeschirren. Als Zahlungsmittel hat Silber eine Vergangenheit und vielleicht sogar eine Zukunft. Nach 1870 verlor Silber seine wirtschaftliche Bedeutung immer mehr, da vorwiegend Gold als Währungsmetall verwendet wurde - zeitweise wurde es jedoch wertvoller als Gold gehandelt.


Silbernes Wissen...

Silber ist ein weiches und nach dem Gold das dehnbarste Metall; von allen Metallen besitzt es die beste elektrische und thermische Leitfähigkeit und ist mit der größten Anzahl anderer Metalle legierbar. Als ein chemisches Element der Kupfergruppe mit dem Symbol "Ag" leitet es sich vom lateinischen Wort "Argentum" ab. Es tritt in der Natur "gediegen" auf, das heßt elementar, häufig in Form von drahtig verästeltem Geflecht oder Körnern. Das meiste Silber wird aus Silbererzen gewonnen. Die bedeutendsten Silbervorkommen befinden sich in Nordamerika (Mexiko, USA, Kanada) und Südamerika (Peru, Bolivien). Von allen Substanzen der Erde besitzt es das höchste Reflexions- und Absorptionsvermögen für Licht. Silber wird von in der Luft befindlichen Schwefelwasserstoffen angegriffen, das führt zu einer Verfärbung (umgangssprachlich Anlaufen) des Metalls in Gelb-braun oder Blau-schwarz. Diese Schwarzfärbung wird teilweise zwar auch absichtlich bei der Schmuckherstellung genutzt; oft jedoch wird die Oberfläche des Silbers durch das Aufbringen einer dünnen Rhodiumschicht oder einer anlaufbeständigen Silberlegierung mit Palladium versiegelt, um es vor Verfärbungen zu schätzen.
Der Feinsilbergehalt wird in Promille (Feingehalt in Tausendstel) angegeben, traditionell auch in Lot (16 Lot = Feinsilber 999/000). Gebräuchlich sind im Schmuckbereich heute Feingehalte von 800, 835, 900 und das sehr häufig eingesetzte so genannte "Sterlingsilber" 925 mit einem Feingehalt von 92,5%.